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Igor

Ein Geschenk mit Folgen
Igor gibts nur deshalb, weil ich vier 300B geschenkt bekam und ich damit einen Verstärker bauen wollte. Da ich nicht viel von parallelgeschalteten Endröhren halte, wurde Igor fast zwangsläufig zu einem Gegentakter, auch «push-pull» genannt. Doch damit nicht genug. Denn Igor ist meines Wissens der einzige Verstärker, den man mit einem Schalterchen zwischen Direkt und Trafokoppelung umschalten kann. Und Igor war – wiederum nach meinem Wissen – der erste Verstärker, bei dem sowohl die Treiber- als auch die Ausgangsstufe als Differenzverstärker mit Konstantstromquellen arbeiten. Ein paar Details:

Zwei Netzteile
Igor arbeitet mit zwei separaten, übereinander angeordneten Netzteilen. Das ermöglicht die direkte Koppelung von Treiber- und Ausgangsstufen, ohne Spannungsteiler via Widerstände. Im Vergleich mit der herkömmlichen Loftin-White-Schaltung erzeugt das nicht nur weniger Hitze, sondern ist auch stabiler. Und obwohl Igor voll im A-Betrieb arbeitet (und der Aufwand folglich nicht nötig wäre), gönne ich ihm für jedes seiner beiden Netzteile eine LCLC-Siebung. Nichts als konsequent also, dass auch die Heizstromversorgung mit einer LCLC-Filterung arbeitet… (Das Bild zeigt die LCLC-Filter für die Heizungen eines Kanals.)

Trafos, Trafos, Trafos…
Der Eingangstrafo verfügt primärseitig über mehrere 0.5-dB-Abgriffe zum Ausgleich allfälliger Lautstärkeunterschiede zwischen den beiden Kanälen. Auf der Sekundärseite wird das Signal in zwei Phasen aufgeteilt und an die Gitter von zwei 6S45Pi geleitet. Diese sind wie erwähnt mit Konstantstromquellen als Differenzverstärker geschaltet. Als Anodenlast fungiert ein Gegentakt-Zwischenübertrager. Mittels Schalter kann bestimmt werden, ob das Signal direkt oder von der Sekundärseite des Zwischenübertragers an die Endröhren gelangen soll. Zwischen dem Potential der Heizkatoden der 300B (230 Vdc) und der Signalmasse sitzt eine zweite Konstantstromquelle; sie sorgt dafür, dass beide 300B exakt gleich viel Strom ziehen und der Ausgangstrafo deshalb nie durch Gleichstrom in Sättigung gelangen kann.

Eine endlose Geschichte
Das Problem von Igor ist nicht der Klang (obwohl ich mir nicht soo sicher bin, ob die CCS in den Ausgangsstufen wirklich das Gelbe vom Ei sind), sondern seine schiere Masse. Als Versuchsschaltung aufgebaut, brauchte jeder Kanal rund einen Quadratmeter Fläche. Und die Hitzeentwicklung der Stromquellen war auch nicht ohne. Sprich: Igor braucht dringend ein stabiles zweistöckiges Gehäuse, damit er so gut aussieht, wie er klingt. Die Pläne für das Gehäuse sind längst gezeichnet – bloss fehlt mir die Zeit, sie auch umzusetzen…

Download: igor_rev_4.9.pdf

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